Bukarest (ADZ) – Rund 100 zum Teil prominente Intellektuelle, Journalisten und Bildungspolitiker haben in einem offenen Brief Kritik an vielen Ansätzen der geplanten Schulreform geäußert, darunter zum Beispiel an der Testmethode für landesweite Prüfungen wie die Lernstandserhebung oder das Abitur. Die standardisierte digitale Testweise werde die Intelligenz und den Charakter der Schüler beeinträchtigen, so die Unterzeichner, die generell mehr Diskussionsbedarf empfinden.
Bildungsminister Sorin Cîmpeanu reagierte pikiert und schloss jede Verlängerung der Debatte über die am 13. Juli veröffentlichten Entwürfe aus. Mit der Diskussion sei wie angekündigt am Mittwoch um 20.00 Uhr Schluss, eine Verlängerung sei „unlogisch, unrechtmäßig und unmoralisch“, teilte er dem Nachrichtenportal Hotnews mit. Das Gesetz werde noch in diesem Jahr vom Parlament verabschiedet und vom Präsidenten ausgefertigt, schätzte Cîmpeanu.
Die Verfasser des offenen Briefes bagatellisierte der Minister als „Interessengruppe“, die zahlenmäßig kaum ins Gewicht falle: Allein im Hochschulwesen arbeiten über 21.000 Lehrkräfte, die als Intellektuelle gelten; 100 von 21.000 seien weniger als fünf von Tausend, meinte er.