Bukarest (ADZ) - Premierminister Marcel Ciolacu hat sich am Donnerstag bei der Chefin der Landessportagentur ANS, Elisabeta Lipă, nach dem Stand der Dinge nach dem neusten Eklat der Sport- und Politikszene erkundigt. Der frühere Sportminister, Eduard Novak (UDMR) hatte sich am Vortag darüber empört, dass der Generalsekretär und die Chefbuchhalterin des rumänischen Rudersportverbandes je 162.000 Euro als Belohnung für die fünf Olympia-Medaillen der Rudersportler verlangen – mehr, als zum Beispiel selbst Schwimmstar David Popovici bekommt. Lipă erklärte zunächst, an den Prämien für die beiden Sportfunktionäre sei nichts Unrechtmäßiges. Sie legte später nach, dass das Preisgeld an alle 50 Beschäftigten des Verbands verteilt werden soll.
Die Sportzeitung GSP berichtete, dass der Rudersportverband beim Olympia-Komitee insgesamt fast neun Millionen Euro als Preisgeld beantragt habe. Am meisten soll demnach der Cheftrainer der Rudersportriege erhalten: eine knappe halbe Million Euro. Seine 13 Assistenten stehen mit jeweils zwischen 238.000 und 310.000 Euro auf der Liste.
Premierminister Ciolacu fand, dass eine Belohnung der Verbandsmitarbeiter schon in Ordnung sei, doch sollte man von Anfang an über die Beträge Bescheid wissen. Nun beauftragte er seine Innenrevision mit einer Prüfung der Anträge des Verbands. Die Abgeordneten der oppositionellen USR forderten ihrerseits die Anhörung von ANS-Chefin Elisabeta Lipă.