Bukarest (ADZ) - Im Skandal um die Ausspähung der Chefin der Antikorruptionsbehörde DNA, Laura Kövesi, durch Agenten der israelischen Intelligence-Firma „Black Cube“ hat die Antimafia-Staatsanwaltschaft DIICOT am Mittwoch den mutmaßlichen Strippenzieher der Affäre festgenommen, der sich als früherer leitender Beamter des Inlandsnachrichtendienstes SRI entpuppte: Daniel Dragomir, gegen den die DNA 2015 Anklage wegen Korruptionsdelikten erhoben hatte, war bis zu seiner Freistellung Chef der Generaldirektion Terrorismusprävention und -bekämpfung des SRI gewesen.
Nach Angaben der DIICOT soll Dragomir, der inzwischen in U-Haft sitzt, im Februar und März mit Vertretern der Intelligence-Firma zusammengetroffen und danach auch derjenige gewesen sein, der die Auftragsunterlagen (Vertragswert – 900.000 Pfund Sterling) unterzeichnete, operative Tipps gab sowie Anweisungen des oder der Auftraggeber übermittelte. In puncto Auftraggeber der auf „Tornado“ getauften Operation, die die Ausspionierung der DNA-Chefin vorsah, hüllt sich die DIICOT nach wie vor in Schweigen – angesichts des stolzen Auftragswertes vermutet die rumänische Presse allerdings, dass es sich um mehrere reiche rumänische Unternehmer, Politiker oder Medienzaren handeln könnte, die gemeinsam für das „Black Cube“-Honorar aufkamen, um an kompromittierende Informationen über Laura Kövesi zu kommen.