Bukarest (ADZ) - PSD-Chef Marcel Ciolacu schließt vor dem Hintergrund des nahenden Superwahljahres 2024 eine Kandidatur im Doppelpack mit PNL-Chef Nicolae Ciucă für die wichtigsten Ämter im Staat nicht aus: Wie Ciolacu in einer Talkshow eröffnete, könnte er im Fall eines zwischen PSD und PNL eingegangenen Wahlbündnisses persönlich im Präsidentenrennen antreten, während Ciucă nach dem absehbaren Wahlsieg des Bündnisses bei der Allgemeinwahl das Amt des Regierungschefs übernehmen würde. Beschlossen sei zwar noch nichts, doch sei dies durchaus eine „Arbeitsvariante“, wenngleich „keine einfache“, da sie immerhin voraussetzen würde, dass die PNL von einem eigenen Präsidenten-Anwärter absehe, sagte Ciolacu dem Nachrichtensender Digi24. Von den Medien daraufhin mit Fragen bestürmt, wollte Ciucă am Donnerstag derartige Pläne zwar vorerst nicht bestätigen, doch ist das gute Verhältnis zwischen den beiden Parteichefs längst stadtbekannt. Ciolacu selbst hatte die Koalition erst unlängst bezeichnend als jene „von Nicu und Marcel“ definiert.
Bezüglich der nahen Zukunft bzw. der Ende Mai/Anfang Juni anstehenden Rochade an der Regierungsspitze sagte der Premier in spe, ein Kabinett aufstellen zu wollen, dass auch ein Europaministerium aufweist. Rumäniens Schengen-Beitritt sei u. a. verfehlt worden, weil die Schengen-Angelegenheit sowohl in den Zuständigkeitsbereich des Außen- als auch des Innenressorts gefallen sei und diese nicht immer ganze Arbeit geleistet hätten, so Ciolacu. Über die Zukunftspläne Nicolae Ciucăs nach der Rochade an der Regierungsspitze befragt, eröffnete Ciolacu, dass der PNL-Chef ihn habe wissen lassen, nach seinem Rücktritt als Regierungschef das zweite Amt im Staat bzw. jenes des Senatspräsidenten anstreben zu wollen.