Bukarest (Mediafax/ADZ) - Schon auf der Sitzung der Ständigen Delegation der PNL von Dienstagabend hatte der gewesene Parteivorsitzende und Ex-Premier Călin Popescu Tăriceanu – zusammen mit fünf anderen Liberalen – gegen den Austritt der PNL aus der USL-Koalition gestimmt. Nachdem er aber gegen die überwältigende Mehrheit der PNL-Leitung um Crin Antonescu nicht aufkommen konnte, hat er Mittwochvormittag seine Bemühungen fortgesetzt.
Zunächst durch ein Gespräch mit Premier Victor Ponta im Victoria-Palast, in dem sich beide Gesprächspartner für die Weiterführung der USL aussprachen. Danach trat er vor die Fernsehöffentlichkeit und sagte: „Ich fordere Crin Antonescu auf, die Entscheidung noch einmal zu überdenken. Lieber Crin, wenn du diese Verantwortung nicht übernimmst, werde ich es tun. Ich verlange von Premierminister Victor Ponta, dass er alle Verpflichtungen einhält, die er in der USL gegenüber der PNL eingegangen ist.“
Doch der „liebe Crin“ wollte davon nichts wissen, T²riceanu habe gegen eine überwältigende Entscheidung der Partei gehandelt. Besonders geärgert hat es Crin Antonescu, dass Tăriceanu ihn aus dem Amtszimmer von Victor Ponta angerufen habe. Er könne mit Ponta direkt sprechen, wenn er das wolle. Er werde aber nie den Ausschluss von Tăriceanu aus der PNL vorschlagen.
Călin Popescu Tăriceanu hat auch nicht darauf gewartet und selber seinen Austritt aus der Partei bekannt gegeben.
Eine weitere Runde von Neuigkeiten brachten die Fernsehauftritte von Mittwochabend. Auf Antena 3 gab Tăriceanu bekannt, dass er Donnerstag die Bildung einer neuen liberalen Partei, unter der Bezeichnung „Liberale Reformpartei“ ankündigen werde. Sie solle nicht nur aus den Unzufriedenen der PNL bestehen, er denke an junge, kompetente Leute, dadurch könne ein neuer Schwung in die USL gebracht werden. Er denke daran, für die Präsidentschaft zu kandidieren: „Ich bin überzeugt, dass ich Crin Antonescu besiegen werde.“
Hinzu kommen die Äußerungen von Victor Ponta, ebenfalls auf Antena 3: Tăriceanu habe von ihm kein Regierungsamt verlangt, wenn sich aber eine ansehnliche Gruppe von Parlamentariern an die Seite von Tăriceanu stellt, dann möchte er, dass sie die Regierung unterstützen und in der Regierung vertreten sind.