Bukarest (ADZ) - Nach Angaben von Gesundheitsminister Nelu Tătaru (PNL) tritt Rumänien schon Anfang dieser Woche in die vierte und letzte Etappe des Krisensplans der Regierung ein – eine Etappe, die bekanntlich auf mehr als 2000 Infektionsfällen mit dem neuartigen Coronavirus im Land basiert.
Der Presse sagte der Minister am Sonntag, dass die Behörden „Mitte-Ende April“ eine erste „Spitze mit etwa 10.000 Infektionsfällen“ erwarten. Über die Möglichkeit einer zweiten Spitze befragt, sagte Tătaru, dass vieles von der ersten abhänge – falle diese „einigermaßen eben“, mit einer „sanften Tal-Kurve“ aus, könne „im Herbst“ eine „kleinere Spitze“ folgen. Gebe es jedoch einen steilen Infektionsanstieg bzw. eine „drastische Spitze“, dann würden auch die Konsequenzen „gravierender“ sein.
Der Gesundheitsminister erklärte, dass Phase 4 des Krisenplans vor allem das Gesundheitssystem betrifft: Sie sehe vor, dass 36 weitere Krankenhäuser im Land Covid-19-Patienten aufnehmen, während „asymptomatische, leichte oder mittelschwere Fälle daheim behandelt“ werden sollen. Auch infizierte Ärzte und Krankenschwestern sollen, sofern ihr Gesundheitszustand es zulässt, in dieser Etappe wieder herangezogen werden, um Covid-19-Patienten zu behandeln. Tătaru fügte hinzu, dass der Krisenstab der Regierung zudem die bestehenden Beschränkungen weiter verschärfen könnte. Diesbezüglich erläuterte der Präsident der rumänischen Gesellschaft für Mikrobiologie, Prof. Dr. Alexandru Rafila, dass im Fall lokaler Infektionsherde etwa eine „zeitweilige Abriegelung“ von „Ortschaften oder Städten mit besonders rasantem Anstieg der Infektionen“ beschlossen werden könnte.
Die meisten Infektionsfälle wurden bisher in Bukarest sowie in den Landeskreisen Suceava, Vrancea und Hunedoara verzeichnet.