Bukarest (Mediafax/ADZ) - Nachdem sich die UDMR-Jugend in diesem Jahr nicht an der Sommerschule in Balvanyos beteiligt hat, wurde der Tummelplatz anderen Kräften der ungarischen Minderheit überlassen.
Am weitesten ins Kraut schießen konnte der Europaparlamentarier Lászlo Tökés, der sich an den ungarischen Premier Viktor Orbán mit dem Wunsch wandte, aus Siebenbürgen ein Protektorat zu machen: „Wir bitten Viktor Orbán und die Regierung, die er leitet, ein System der nationalen Kooperation zu schaffen, sodass ein Protektorat für Siebenbürgen entsteht, so wie das Österreich für Südtirol gemacht hat.“ Rumänische Historiker meinen dazu, dass dies bloß eine Sommeridee sei – zwar eine gefährliche –, denn nicht einmal zur Türkenzeit sei Siebenbürgen ein Protektorat gewesen, ein Paschalyk war bloß Budapest.
Der ungarische Premier Viktor Orbán, der Anfang 2014 einen Wahlkampf vor sich hat und auch die Stimmen der Ungarn in Rumänien braucht, die die doppelte Staatsbürgerschaft besitzen, hütete sich in seiner Ansprache vor Ausdrücken wie „Autonomie des Szeklerlands“, betonte aber umso mehr, dass er die Stimmen braucht. Nur mit einer starken Parlamentsmehrheit könne er seine Politik fortsetzen.
Im Gespräch zwischen Viktor Orbán und UDMR-Vorsitzendem Hunor Kelemen sagte dieser, dass es im Interesse der hiesigen Ungarn sei, dass es zwischen Rumänien und Ungarn „normale und konstruktive“ Beziehungen gibt.