Bukarest (ADZ) - Im Eklat um den Unfalltod einer Motorrad-Eskorte von Innenminister Gabriel Oprea hat Staatschef Klaus Johannis am Sonntag Stellung bezogen: Die „Herren Oprea und Ponta“ hätten „schleunigst Erklärungen zu liefern“, es sei „unerhört“, dass die Regierung nach so vielen Tagen noch keine Stellungnahme abgegeben habe, obwohl ein Mensch ums Leben gekommen sei, so Johannis.
In Bukarest gingen am Sonntag mehr als 1000 Menschen auf die Straße, um Opreas Rücktritt zu fordern. Die Welle der Empörung ist nach wie vor hoch, zumal die Zivilgesellschaft Vertuschungsaktionen des Innenressorts und der Polizeileitung befürchtet und die wegen fahrlässiger Tötung ermittelnden Bukarester Staatsanwälte bereits bekanntgaben, bisher nur „einen Teil“ der geforderten Unterlagen erhalten zu haben.
Der angeschlagene Vizepremier meldete sich schließlich Montag zu Wort: Er habe sich wegen der bereits laufenden Ermittlungen bisher ausgeschwiegen, sagte Oprea, der sodann „die unverantwortlichen Anschuldigungen etlicher Spitzenpolitiker“ zurückwies. Allerdings bestätigte Oprea auch, was die Presse seit Tagen kolportiert: Nämlich dass seine Limousine am Unfallort gar nicht anhielt, sondern an dem verunglückten Polizisten einfach vorbeizog. Er habe den Unfall überhaupt nicht mitbekommen und bloß gemerkt, dass sein Wagen kurz halte und von einem Polizisten sofort weitergewunken werde, so Oprea.