Bukarest (ADZ) - Acht Tage nach dem Tod seiner Polizeieskorte ist Vizepremier Gabriel Oprea am Mittwoch erstmals von der Staatsanwaltschaft Bukarest verhört worden. Gegenüber der Presse beteuerte Oprea danach, Eskorten „nicht mehr als meine Vorgänger“ beansprucht zu haben. Auf die Frage, ob er seit Jahresbeginn tatsächlich mehr als 1500 Mal Eskorten der Verkehrspolizei beansprucht habe, entgegnete der Vizepremier: „Stets zur Ausübung meines Dienstes“. Wohin und in welcher dringenden Angelegenheit er letzten Dienstag unterwegs war, wollte Oprea auch diesmal unter Verweis auf die laufenden Ermittlungen nicht sagen.
Jedoch berichteten die Medien am Mittwochabend unter Berufung auf den Ermittlungen nahestehende Kreise, dass der Innenminister nach einem Treffen beim Inlandsnachrichtendienst SRI zum Zeitpunkt des Unfalls auf dem Heimweg gewesen sei. Fast zeitgleich wurde im Senat der Misstrauensantrag der PNL gegen Oprea auf kommende Woche vertagt – der Rechtsausschuss müsse zunächst prüfen, ob dieser zulässig sei, so Senatschef Tăriceanu.
Die Menschenrechtsorganisation APADOR-CH und die Akademische Gesellschaft Rumäniens SAR forderten indes die Einschaltung der Antikorruptionsbehörde DNA – und zwar wegen des gegen Oprea bestehenden Verdachts auf Amtsmissbrauch und Vorteilsnahme. Sofern die DNA sich nicht einschalte, werde man Anzeige erstatten, so die beiden NGOs.