Bukarest (ADZ) - Adrian Severin wird seinen Sitz im Europäischen Parlament nicht aufgeben. Er konnte Montag jedoch von Marian Vanghelie, dem Vorsitzenden des PSD-Verbands Bukarest, überredet werden, aus der Partei zurückzutreten. Das geschah knapp vor der Sitzung, die seinen Rausschmiss beschließen sollte.
So begann die Sitzung also damit, dass „Lang soll er leben!“ gesungen wurde, denn Montag war der 57. Geburtstag des Europaparlamentariers. Nachdem Severin seinen Austritt aus der Partei bekannt gegeben hatte, kamen Vanghelie die Tränen, er konnte vor lauter Schluchzen kaum noch sprechen.
Die beiden Politiker sind sich 2009 während der Wahlkampagne fürs Europäische Parlament näher gekommen, als Vanghelie für den PSD-Kandidaten gebürgt hatte, damals war Bukarest voll mit den Bannern: „Männer wie Severin brauchen wir.“ Auf diese Art ist Severin überhaupt gewählt worden.
Auf der jetzigen Sitzung des Parteiverbands verteidigte er sich: Die Korruptionsvorwürfe gegen ihn seien eine „Machenschaft“, er verlasse das Europäische Parlament nicht, denn dort wolle er kämpfen und die Dinge klären.
Vorher hatten die europäischen Sozialisten Severin aus ihrer Fraktion entfernt und ihn aufgefordert, auch das Europäische Parlament zu verlassen. PSD-Parteivorsitzender Victor Ponta hatte sowohl den Rücktritt von Adrian Severin aus der PSD wie auch aus dem Europäischen Parlament gefordert.