Bukarest (ADZ) - Außenamt und Verteidigungsministerium haben sich am Montag auf Hochtouren der geplanten Nahost-Tour von Premierminister Marcel Ciolacu (PSD) gewidmet, der am Dienstag in Katar zu einem zweitägigen Besuch erwartet wurde und anschließend in die Vereinigten Arabischen Emirate weiterreisen will. Der Regierungschef werde fortwährend über die Evolution der Sicherheitslage im Nahen Osten informiert, verlauteten beide Ministerien. Einen Aufschub seiner Nahost-Reise lehnte der Premierminister trotz der sich zuspitzenden Nahost-Krise ab.
Der seit dem großangelegten Luftangriff des Iran auf Israel zusammengetretene Krisenstab des Auswärtigen Amtes gab am Montag indes bekannt, dass Rumäniens diplomatische Missionen im Nahen Osten in Kontakt mit den rumänischen Staatsangehörigen vor Ort stehen, bis dato jedoch keine Anträge auf Konsularhilfe gestellt worden sind. Evakuierungen auf dem Luftweg seien entsprechend zurzeit kein Thema, zumal der Luftraum sowohl über Israel als auch dem Iran wieder offen sei, sagte Außenamtssprecher Radu Mihail Filip. Das Auswärtige Amt hatte bereits am Wochenende Reisewarnungen für Israel, die palästinensischen Gebiete, den Libanon und Iran ausgegeben.
Seinerseits verlautete der amtierende Senatspräsident und frühere Generalstabschef des rumänischen Heeres, Nicolae Ciucă (PNL), die Eskalation im Nahost-Konflikt eingehend mit Regierungschef Ciolacu besprochen zu haben – einerseits, um mittels gemeinsamer Schlussfolgerungen „eventuelle Regierungsmaßnahmen“ beschließen, andererseits auch, um „koordinierte Stellungnahmen“ abgeben zu können. Es gelte auf jeden Fall, eine Konfliktdynamik möglichst abzubremsen – „Gott bewahre uns vor einer weiteren Eskalation“, sagte der Liberalenchef.