Bukarest (ADZ) – Das Parlament hat in einer Plenumssitzung den früheren sozialdemokratischen Abgeordneten Iulian Iancu zum Mitglied im Regierungsausschuss der rumänischen Energieaufsichtsbehörde ANRE ernannt. Die oppositionelle USR äußerte scharfe Kritik an der Personalie: Iancu habe im Parlament unter anderem das Offshore-Gesetz gefördert, das „die Abhängigkeit Rumäniens vom russischen Erdgas verstärkte“, warf ihm die USR-Abgeordnete Cristina Prună vor. Auch andere Mitglieder des Parlaments lehnten Iancu ab. So sprach der frühere liberale Abgeordnete Ludovic Orban von einer „katastrophalen“ Entscheidung. Der PSD-Energiepolitiker war bis 2004 Chef der damaligen Gasaufsicht ANRGN und hatte dann bis 2020 im Fachausschuss des Abgeordnetenhauses das Sagen. Auf der Grundlage von Wikileaks-Depeschen aus dem Jahr 2011 wurde er der Nähe zum russischen Konzern Gazprom verdächtigt. Ein Versuch der PSD, Iancu zum Vizepremier im Kabinett von Viorica D˛ncil˛ 2019 zu ernennen, scheiterte an der Weigerung von Präsident Klaus Johannis: Iulian Iancu würde, so der Staatschef, „Entscheidungen gefährden, die auf der Basis strategischer Partnerschaften mit westlichen Staaten“ getroffen wurden.