Bukarest (ADZ) - Angesichts des nahenden, voraussichtlich im Juni oder Juli stattfindenden Parteitags der PSD, auf dem vor allem der Parteichef gewählt werden soll, spitzen sich auch die Flügelkämpfe nach mehrmonatiger Corona-Pause wieder zu.
Der sogenannte Dragnea-Flügel schoss am Montag scharf gegen Interimschef Marcel Ciolacu, bisher einziger Anwärter auf den Parteivorsitz: So warf Ex-PSD-Generalsekretär Codrin Stefănescu Ciolacu vor, die PSD in ein „peinliches Anhängsel“ der PNL und des Staatschefs verwandelt zu haben – „mutige“ Politiker wie er selbst, Olguța Vasilescu, Eugen Nicolicea und Florin Iordache seien indes aufs tote Gleis geschoben worden.
Auch die einflussreichen „Lokalbarone“ rücken vermehrt von Ciolacu ab und scheinen zunehmend auf Ex-Premier Sorin Grindeanu als künftigen Parteichef setzen zu wollen, weswegen der Interimschef diese Tage durchs Land tourt, um ihre Gunst wiederzugewinnen.
Unklar ist allerdings, ob Grindeanu, zurzeit Chef der Regulierungsbehörde im Kommunikationssektor (ANCOM), tatsächlich gewillt ist, beim PSD-Parteitag gegen Ciolacu anzutreten, oder ob er es vorzieht, diesen erst nach den absehbaren Wahlniederlagen herauszufordern.