Tușnader Sommeruni: Bukarest verbittet sich weitere ungarische Provokationen

Außenminister Aurescu mit ungarischem Amtskollegen zusammengetroffen

Außenminister Bogdan Aurescu (r.) und sein ungarischer Amtskollege Péter Szijjártó | Foto: mae.ro

Bukarest (ADZ) - Außenminister Bogdan Aurescu hat am Dienstag seinen ungarischen Amtskollegen Péter Szijjártó empfangen und nach dem einschlägigen Gespräch auf einer gemeinsamen Pressekonferenz klargestellt, dass die Behörden in Bukarest angesichts der nahenden Sommeruniversität von Bad Tușnad von den ungarischen Politikern „Besonnenheit“ erwarten. Es sei ebenso „nötig wie wichtig“, dass die Rhetorik der ungarischen Seite „in der Logik und im Geiste einer wahrhaftig strategischen Partnerschaft“ erfolge, mahnte der rumänische Außenminister. Im Laufe der Jahre hatten sich bekanntlich insbesondere Politiker der konservativen Regierungspartei FIDESZ in Reden auf der Sommeruniversität von Bad Tușnad zu umstrittenen Statements über die rumänisch-ungarischen Beziehungen im Allgemeinen und die Autonomie des Szeklerlandes im Besonderen hinreißen lassen. Sein Programm der „illiberalen Demokratie“ hatte der ungarische Regierungschef Viktor Orban 2014 erstmals gleichfalls auf der Tușnader Sommeruni erläutert.

Darüber hinaus gab Aurescu bekannt, mit seinem ungarischen Amtskollegen sowohl die Gründung einer rumänisch-ungarischen Handelskammer mit Sitz in Budapest, Belange der ungarischen Minderheit in Rumänien als auch vor dem Hintergrund der Energiekrise den Ausbau der Kooperation im Energiebereich erörtert zu haben. Aurescu erläuterte, dass das Nachbarland „weit mehr als andere Staaten von auswärtigen Energielieferungen“ abhängig sei, weswegen eine verbesserte Vernetzung erörtert worden sei. Rumäniens Chefdiplomat teilte zudem mit, Ende November aus Anlass des 20-jährigen Jubiläums der strategischen Partnerschaft zwischen den beiden Ländern einen Arbeitsbesuch in Budapest unternehmen zu wollen.