Bukarest (ADZ) – Die „Freie U-Bahn-Gewerkschaft“ (USLM), die im März in Bukarest mit einem Spontanstreik für ein Mega-Verkehrschaos gesorgt hatte, steht im Verdacht der Korruption: Wie die Antikorruptionsbehörde DNA am Mittwoch bekannt gab, geht sie dem Verdacht auf „im Zeitraum 2018 – 2021 begangene Korruptionsdelikte“ nach. Die Korruptionsjäger nahmen am Mittwoch 16 Durchsuchungen an Standorten in Bukarest, Ilfov und Prahova vor - u. a. beim USLM-Sitz, dem Wohnsitz ihres umstrittenen Chefs, der frühere PSD-Parlamentarier Ion Rădoi, sowie bei den Rathäusern des 3. und 5. Hauptstadtbezirks, die die illegalen Kiosks der USLM-Gewerkschaftler in den U-Bahnstationen trotz einschlägigen Beschlusses des staatlichen U-Bahnbetreibers Metrorex nicht abgerissen hatten. Gewerkschaftschef Rădoi, dem die DNA Einflussnahme und Erpressung vorwirft, wurde am Abend von den Ermittlern einem ersten Verhör unterzogen und anschließend unter Polizeiaufsicht gestellt.
Gegen die U-Bahn-Gewerkschaft hatte das Verkehrsministerium nach dem Spontanstreik vom März Strafanzeige wegen Amtsmissbrauchs, Erpressung und Behinderung der Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie erstattet.