Bukarest/Miercurea Ciuc (ADZ) – Das rhetorische Säbelrasseln zwischen den Vertretern der ungarischen Minderheit und der rumänischen politischen Klasse scheint kein Ende zu nehmen: So äußerte der Bürgermeister von Miercurea Ciuc, Raduly Robert, am Montag beim Hissen einer übergroßen Szekler-Fahne im Stadtzentrum vor einigen Hundert Anwesenden, dass „die Beherrschung der ungarischen Sprache“ vor Ort für alle verpflichtend sein müsse – „ob Präfekt oder Korrespondent rumänischer Fernseh- und Radiosender“ müssten alle auch Ungarisch sprechen, da sie immerhin „aus Steuergeldern der Szekler“ entlohnt würden.
Die Retourkutsche aus Bukarest kam prompt: Verteidigungsminister Mircea Duşa verglich am Dienstag Radulys Rhetorik mit der Propaganda Nazi-Deutschlands, der Bürgermeister habe sich „eine bodenlose Unverschämtheit“ geleistet und hetze die ungarischen und rumänischen Einwohner gegeneinander auf.
Erst kürzlich war der UDMR-Lokalpolitiker vom Landesrat zur Bekämpfung der Diskriminierung mit einer Geldstrafe belegt worden, da er bei der Ausschreibung des lokalen Chefarchitekten-Postens ebenfalls ungarische Sprachkenntnisse zur Voraussetzung gemacht hatte.