Bukarest (ADZ) – UDMR-Chef Hunor Kelemen ist am Dienstag hart mit der liberalen Minderheitsregierung unter Premier Ludovic Orban ins Gericht gegangen, für deren Abwahl es „tausend Gründe“ gebe, da im Land zurzeit „das reine Chaos“ herrsche, so Kelemen in Gespräch mit der Tageszeitung „Adev˛rul“. Man erfahre „vom Staatschef“, dass man „häufig Hände waschen soll“, und „von Arafat (Katastrophenschutzchef Raed Arafat – Anm. d. Red.) und weiteren Gesundheitsexperten, wie diese Krise politisch verwaltet werden muss“ – das alles deute auf ein „völliges Chaos“ hin, so der UDMR-Chef. Ausdrücklich rügte Kelemen zudem die zahlreichen offen gebliebenen Fragen betreffend den nahenden Schulbeginn.
Bezüglich der Positionierung des UDMR in puncto Misstrauensabstimmung, deren Termin nach wie vor in der Schwebe ist, sagte der Verbandschef, dass die UDMR-Parlamentarier „erst am Tag des Votums“ entscheiden wollen, ob sie den Misstrauensantrag der PSD mittragen. Absprachen oder Verhandlungen mit der PSD habe es keine gegeben, man werde daher am Abstimmungstag eine „vernünftige“ Entscheidung treffen, damit anschließend niemand behaupten könne, dass die UDMR-Stimmen ausschlaggebend zum Sieg der einen oder anderen Seite beigetragen hätten. Kelemen fügte hinzu, dass es für das Land „keinen großen Unterschied machen“ werde, ob das liberale Minderheitskabinett voll oder geschäftsführend im Amt ist, da dieses „sowohl die Gesundheits- als auch die Finanzkrise“ per Ministerverordnungen managen könne.
Auf die Frage, ob der UDMR sich nach der voraussichtlich Anfang Dezember steigenden Parlamentswahl an einer PNL-USR/PLUS-Koalition beteiligen würde, entgegnete Kelemen, dass diese Variante durchaus „plausibel“ sei, sie jedoch bis dato in der Partei noch nicht erörtert zu haben.