Bukarest (ADZ) - Die im sogenannten „Boxgala Bute“-Korruptionsverfahren erstinstanzlich wegen Bestechungsnahme und Amtsmissbrauch zu sechs Jahren Haft verurteilte frühere Entwicklungsministerin Elena Udrea (EX-PDL, Ex-PMP) hat in Costa Rica politisches Asyl beantragt, wohin sie sich Mitte Februar abgesetzt hatte.
Udreas Verteidiger behauptete am Freitag anlässlich des vorletzten Verhandlungstermins im Berufungsverfahren seiner Mandantin, dass diese von den kostarikanischen Behörden bereits Asylanten-Status erhalten habe, und legte dem fünfköpfigen Spruchkörper des Obersten Gerichts (OG) auch etliche Unterlagen als Beweis vor. Allerdings befand die Instanz, dass besagte Dokumente bloß unter Beweis stellen, dass Udrea Asyl beantragt hat – nicht aber, dass dieses ihr auch gewährt wurde. Trotzdem ist der jüngste Schachzug der 44-Jährigen ein geschickter, da eine eventuelle Auslieferung der früheren Spitzenpolitikerin nunmehr erst nach dem einschlägigen Befund der kostarikanischen Behörden bezüglich ihres Asylantrags stattfinden kann.
Der letzte Verhandlungstermin vor dem rechtskräftigen Urteil gegen Udrea wurde vom OG auf den 9. Mai festgelegt.