Sofia/Athen/Bukarest (ADZ) – Das Berufungsgericht Sofia hat am Mittwoch sein Urteil über die Auslieferung der hierzulande wegen Amtsmissbrauchs und Bestechungsannahme rechtskräftig zu sechs Jahren Freiheitsentzug verurteilten und vor Haftantritt abgetauchten Ex-Entwicklungsministerin Elena Udrea abermals vertagt – und zwar auf den 8. Juni. Es ist bereits der dritte Aufschub, nachdem Udrea Rechtsmittel gegen das erstinstanzliche Urteil des Amtsgerichts Blagoewgrad einlegte, das Mitte April dem Antrag der rumänischen Justizbehörden auf Auslieferung der 48-Jährigen stattgegeben hatte. Udrea bleibt damit für mindestens drei weitere Wochen in Bulgarien in U-Haft.
Im Fall des jüngst wegen Korruption zu knapp 11 Jahren Haft verurteilten und am Dienstag in Athen geschnappten früheren Oberbürgermeisters von Bukarest, Sorin Oprescu, läuft das Auslieferungsverfahren indes eben erst an. Der 70-Jährige bleibt vorerst in Griechenland in U-Haft, bis eine Kommission über den Antrag der rumänischen Justizbehörden auf dessen Auslieferung befindet. Gegenüber einem griechischen Haftrichter stellte Oprescu am Mittwoch klar, eine Auslieferung nach Rumänien strikt abzulehnen.