Bukarest (ADZ) - Im Uzului-Tal kam es am Donnerstag zu Auseinandersetzungen um den in den letzten Wochen umstrittenen Heldenfriedhof. Etwa 1000 Ungarn bildeten friedlich eine Menschenkette, um eine von rumänischen Verbänden geplante Kundgebung anlässlich des orthodoxen Himmelfahrtstages, des „Tages der Helden“, auf dem Friedhof zu verhindern. Auf dem im Ersten Weltkrieg angelegten Heldenfriedhof liegen 350 gefallene magyarische und österreichische Soldaten. Der Vorsitzende der UDMR-Fraktion in der Abgeordnetenkammer des Parlaments Rumäniens, Attila Korodi, erklärte, es handle sich bei der Menschenkette um eine Aktion, mit der man verhindern wolle, dass auf dem Friedhofsgelände Ereignisse veranstaltet würden, bis die Situation vonseiten der Verteidigungsministerien Rumäniens und Ungarns geklärt sei. Die rumänischen Verbände durchbrachen schließlich den Gendarmeriekordon und drangen in den Friedhof ein. Die Menschenkette hatte sich beim Friedhofstor gelöst und hatte den Eingang freigegeben. Zu Gewaltakten ist es nicht gekommen, meldete die Gendarmerie.
Das Friedhofsgelände wird sowohl von der ungarischen Gemeinde Sânmartin im Kreis Harghita als auch von der Gemeinde Dărmăneşti im Kreis Bacău beansprucht. Zu Beginn des Monats Mai hatte der Vorsitzende des UDMR, Hunor Kelemen, von Premierministerin Viorica Dăncilă gefordert, die Entscheidung des Bürgermeisteramtes Dărmăneşti zurückzunehmen, auf diesem Friedhof für rumänische Soldaten Kreuze aufzustellen. Den Angaben des UDMR zufolge wurde der Militärfriedhof aus den Geldern der Gemeinde Sânmartin, Kreis Harghita, sowie von Spenden des ungarischen Verteidigungsministeriums und des Beitrags einer Privatperson renoviert.