Bukarest (ADZ) – Über ein Viertel der rumänischen Ärzte arbeitet im Ausland, geht aus der jüngsten Studie der Weltbank zur Migration aus und nach Rumänien hervor. Als Gründe für ihren Unwillen zur Rückkehr werden vor allem das politische Milieu und das Fehlen einer Anerkennungskultur genannt. Zwischen 2000 und 2013 stieg die Abwanderungsrate der Ärzte um 650 Prozent – auf über 14.000. Auf dem Land gibt es bereits Gebiete ganz ohne medizinische Betreuung. Der Braindrain qualifizierter Kräfte im medizinischen Bereich allgemein ist zu einer Notsituation geworden. 2017 war die Rate der unbesetzten Stellen im Gesundheitssystem mehr als doppelt so groß wie der Durchschnitt in den übrigen Wirtschaftszweigen.
Der Studie zufolge leben zwischen drei und fünf Millionen Rumänen im Ausland, darunter etwa 2,7 Millionen im arbeitsfähigen Alter, was 20,6 Prozent der rumänischen erwerbsaktiven Bevölkerung entspricht. Ein Viertel davon verfügt über Hochschulbildung. Der Braindrain wird schwere Folgen für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes haben. In Bukarest, Klausenburg/Cluj-Napoca, Jassy/Iași und Temeswar/Timișoara sei der Druck auf dem Arbeitsmarkt bereits spürbar.