Bukarest (ADZ) - Mit begrenzten Exporten nach Russland und in die Ukraine, einer geringen Abhängigkeit vom russischen Erdgas und keine direkten Beziehungen zwischen dem rumänischen und dem russischen oder ukrainischen Banksektor ist Rumänien geringen Risiken durch den jüngsten ukrainisch-russischen Konflikt ausgesetzt.
Die rumänischen Exporte nach Russland und in die Ukraine machen nur 4,7 Prozent der Gesamtexporte aus, sagte der Nationalbank-Gouverneur Mugur Isărescu. Rund 59 Prozent der rumänischen Exporte nach Russland machen Anlagen und Autos aus, 17 Prozent sind bearbeitete Produkte und 13 Prozent Chemieerzeugnisse.
Bei Erdgas deckt Rumänien durch die eigene Produktion etwa 80 Prozent des Bedarfs. Im vergangenen Jahr machten die Importe aus Russland nur 15 Prozent aus. Eine völlige Blockierung der Gasimporte würde sich erst im November-Dezember spürbar auswirken.
Die russischen Investitionen in Rumänien sind zwar beachtlich, aber keine der Investitionen mit russischem Hintergrund habe eine systemische Bedeutung. Isărescu erwähnte dabei die Hüttenindustrie (die TMK Gruppe), die metallurgische Industrie (Alro Saltina und Alor Großwardein/Oradea) und Raffinerien (LukOil besitzt die Raffinerie Petrotel Ploieşti). Was das Bankensystem betrifft, so gibt es keine russischen Aktionäre in den rumänischen Banken.