Bukarest (ADZ) - Angesichts der sich verschärfenden Koalitionskrise und des immer raueren Tons zwischen den Bündnispartnern hat Liberalenchef Crin Antonescu am Donnerstag Tacheles geredet: Premier Ponta habe bis Montag Zeit zu entscheiden, ob er „mit uns weitermachen will oder nicht“.
Sollte er eine Regierung mit Partnern wie „Constantin & Co.“ vorziehen, möge er das kundtun – dann zerbreche das aktuelle Kabinett eben, „Herr Ponta tritt zurück, versammelt seine Heerscharen und begibt sich zum Cotroceni-Palast, um mit der Regierungsbildung abermals beauftragt zu werden“, sagte der aus Brüssel telefonisch zugeschaltete Senats- und PNL-Chef dem Sender B1TV. Antonescu hob hervor, dass seine Partei den Regierungsbruch keineswegs wünsche – wenn „Ponta jedoch meint, dass die Regierung sein Eigentum“ sei und er die neugegründete Allianz USD zum Nachteil der USL stärken könne, sei Schluss mit lustig. Ponta habe „die Wahl zwischen Johannis und Voiculescu“ bzw. der „legitimen Forderung der PNL“ und dem derzeitigen Druck der „Ein-Prozent-Partei PC“.
PNL-Vize Klaus Johannis stellte seinerseits klar, dass die Liberalen nicht akzeptieren könnten, mit den Konservativen „auf eine Ebene gestellt“ zu werden – die PSD müsse daher zwischen dem alten und neuen Bündnispartner entscheiden. Das rhetorische Säbelrasseln etlicher PSD-Spitzenpolitiker wertete Johannis im Hinblick auf die festgefahrenen Verhandlungen als wenig hilfreich. Vizepremier Liviu Dragnea (PSD) gab sich indes weiter kampflustig: In einer Regierung habe es nicht „wie am Flohmarkt“ zuzugehen, man werde sich auf keinen „Postenschacher“ einlassen.
Der Premier habe eine neue Regierungsstruktur unterbreitet, sofern sie den Liberalen nicht passe, werde die alte beibehalten, an die sich auch die PNL zu halten habe, sonst könne es zum Schlimmsten kommen.Aus den PSD-Reihen schien am Donnerstag einzig Premier Victor Ponta gewillt, mildere Töne anzuschlagen: Sowohl Dragnea als auch Johannis seien in ihren Statements zu „kriegerisch“ gewesen – er werde es daher vorziehen, mit Antonescu zu verhandeln.