Umstrittener Gesetzentwurf zu Kirchenfinanzierung

Initiative stößt auf parteiübergreifende Ablehnung

Bukarest (ADZ) - Ein Gesetzesprojekt des PSD-Abgeordneten Remus Cernea zur Kirchenfinanzierung sorgt dieser Tage für hitzige Debatten. Laut Gesetzentwurf sollen Kirchen nicht mehr aus dem Staatshaushalt, sondern nach westlichem Beispiel aufgrund einer individuell entrichteten Kirchensteuer finanziert werden. Es empfehle sich eine Abnabelung der Kirche von Staat und Politik, so Cernea.

Dem Abgeordneten zufolge wird der Gesetzentwurf zwar von etlichen Kollegen unterstützt, formell jedoch sprechen sich die meisten dagegen aus: Das rumänische Volk sei gottesfürchtig, seine Identität wesentlich von der Kirche geprägt, mahnte der Vizepräsident des Unterhauses, PDL-Urgestein Ioan Oltean. Rabiater reagierte Konstanzas PSD-Chef und Bürgermeister Radu Mazăre: Cernea sei ein „Idiot“, der „einen Tritt in den Hintern“ verdiene – den allerdings müsse der Premier verabreichen. Letzterer erklärte, sich von Cerneas Initiative ausdrücklich zu distanzieren.

Die Rumänisch-Orthodoxe Kirche wertete das Projekt als „unrealistisch“ – sofern der Staat seine Finanzierung streiche, müsste er auch das verstaatlichte Kircheneigentum samt und sonders rückerstatten.