Bukarest (ADZ) - Der Eigentümer des Unternehmens HexiPharma, das die rumänischen Krankenhäuser seit Jahren mit gepanschten Desinfektionsmitteln beliefert, ist tot: Dan Condrea baute am Sonntagabend einen Horror-Crash, unfallbeteiligt war dabei ausschließlich sein Pkw. Nach Angaben der Verkehrspolizei Ilfov kam Condreas Opel bei Buftea, unweit von Bukarest, vom schnurgeraden Fahrweg ab, prallte gegen einen Baum, überschlug sich mehrmals und kam schließlich im Straßengraben zum Stehen; Bremsspuren habe es keine gegeben. Nach Aussagen zweier Augenzeugen – ein Fahrrad- sowie ein Pkw-Fahrer, den Condrea Sekunden vor dem Unfall überholt hatte – war der Unternehmer mit sehr hoher Geschwindigkeit (rund 160 km/h) unterwegs, als er frontal gegen den Baum knallte. Der 40-Jährige war offenbar nicht angeschnallt, da er aus dem Fahrersitz meterweit herausgeschleudert wurde. Laut Notärzten war das Unfallopfer auf der Stelle tot.
Die Generalstaatsanwaltschaft, die im Skandal der verdünnten Biozide zunächst gegen Unbekannt ermittelt hatte und just gestern die Aufnahme strafrechtlicher Ermittlungen gegen den Hexi-Eigentümer bekanntgeben wollte, schaltete sich umgehend ein und ermittelt nun auch in diesem Fall wegen fahrlässiger Tötung. Da die Unfallursache vorerst noch völlig unklar ist, mehrten sich sofort auch die Spekulationen – und zwar bis hin zur Selbstmord- und Mordtheorie. Der mehrfach strafverfolgte Abgeordnete, IT- und Medienunternehmer Sebastian Ghiţă, der bekanntlich Mitglied des Parlamentsausschusses zur Kontrolle des Nachrichtendienstes SRI ist, sagte der Presse, dass Condrea seines Erachtens „bestimmt beschattet wurde“ und deutete ein Fremdeinwirken bei dessen Tod an. Der Kontrollausschuss müsse zusammentreten und vom SRI einen umgehenden Bericht anfordern, so Ghi]². Generalstaatsanwalt Augustin Lazăr verlautete daraufhin, dass „derzeit absolut nichts auf eine Beschattung“ Condreas hindeute.