Bukarest (ADZ) - Im Land Caragiales, wo man mit „verlorenen“ oder missverstandenen Briefen Erfahrung hat, wundert die jüngste Entwicklung im Fall des „ungarischen Irredentismus“ niemand. Es stellt sich heraus, dass allein die Gemahlin des ungarischen Botschafters in Bukarest, Erzsebet Bajtai, an dem Sturm im Parlament schuld ist.
Diese hatte in Neumarkt/Târgu Mures die Botschaft des ungarischen Premiers Orban am 16. März verlesen, aber auch von sich aus einiges hinzugefügt. Die Sache hätte unbemerkt vorübergehen können, wenn nicht am 17. März im Parlament der Misstrauensantrag gegen die Regierung (PDL und UDMR) erörtert worden wäre und man dadurch für drei Stunden ein interessanteres Thema hatte als das Arbeitsgesetz.
Außenminister Baconschi, der Donnerstag vom außenpolitischen Ausschuss des Senats angehört wurde, stellte klar, dass die Gemahlin des Botschafters beim Verlesen des Schreibens von sich aus einige Worte hinzugefügt habe. Botschafter Oskar Füzes, der ins Außenministerium bestellt worden war, erklärte die Angelegenheit für Mediafax noch klarer: Man habe in der Öffentlichkeit drei Dinge durcheinandergebracht: Die Botschaft des ungarischen Premiers, ein Siebenbürgen-Poem von Petöfi und die Ansprache seiner Frau. Man solle jedoch beruhigt sein, die ungarisch-rumänischen Beziehungen seien ausgezeichnet und Ungarn würde den Schengenbeitritt Rumäniens weiter unterstützen.