Bukarest (ADZ) - Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán will nach den bereits errichteten Grenzzäunen seines Landes zu Serbien und Kroatien nun auch die Grenze zu Rumänien dicht machen.
Nach Meinung des konservativen Regierungschefs ist Abschottung die einzige Möglichkeit, die nach wie vor akute Flüchtlingskrise in Europa einigermaßen in den Griff zu bekommen. Wie Orbán am Wochenende in seiner traditionellen Rede zur Lage der Nation mitteilte, sind Innen- und Verteidigungsministerium in Budapest bereits in puncto Errichtung einer „Verteidigungslinie“ an der ungarisch-rumänischen Grenze angewiesen worden. In den südlichen Komitaten Csongrad und Bacs würden die Vorbereitungen dafür bereits laufen, auch habe man das Militär an sämtlichen Landesgrenzen aufgestockt, wo die Grenzkontrollen nunmehr verschärft werden sollen, so Orbán. „Falls nötig, werden wir uns von Slowenien bis zur Ukraine selbst schützen“, fügte der ungarische Regierungschef hinzu, demzufolge die EU nicht den Willen besitzt, sich selbst zu schützen. Die Flüchtlingspolitik der EU bezeichnete Orbán als „schlafwandlerisch“. Einen Grenzzaun zu Rumänien hatten die ungarischen Behörden in den letzten Monaten zwar immer wieder ins Gespräch gebracht, jedoch bisher auch stets betont, dass dieser nur falls tatsächlich nötig errichtet werden soll.