Bukarest (ADZ) - Die Behörden in Budapest haben den FIDESZ-Europaabgeordneten und ungarisch-reformierten Geistlichen László Tökes mit einem Ehrenorden für dessen „Mut und Verdienste um die rumänische Revolution“ ausgezeichnet, berichtete die ungarische Nachrichtenagentur MTI am Wochenende. Die Ordensverleihung erfolgt knapp zwei Wochen, nachdem Tökes hierzulande der „Stern Rumäniens“, die höchste Auszeichnung des Landes, aberkannt worden war. Die Aberkennung war bekanntlich vom Ehrenrat der Ordensträger beschlossen, durch ein rechtskräftiges Urteil des Obersten Gerichts bestätigt und jüngst von Staatschef Klaus Johannis umgesetzt worden. Grund dafür waren Tökes’ Forderungen nach einem Budapester „Protektorat“ für die Siebenbürger Ungarn gewesen.
„Spiegel Online“ kritisierte in des in einem am Wochenende erschienenen Beitrag Johannis’ Entscheidung betreffend die Ordensaberkennung: Sie sei „der bisher befremdlichste Akt in Johannis’ knapp anderthalbjähriger Präsidentschaft, aber nicht der einzige“, hieß es im Beitrag, dabei sei Rumäniens Staatschef „seinerseits Angehöriger einer Minderheit – der siebenbürgisch-sächsischen –, und selbst erklärter Antikommunist, wenn auch ohne Heldenvergangenheit.“ Johannis sei „mit großen Reformversprechen“ angetreten, doch entpuppe sich seine Amtsführung inzwischen als „Desaster“, so das „Spiegel-Fazit.