Bukarest (ADZ) - Die im Präsidentschaftsrennen unterlegene PSD-Kandidatin Vasilica Viorica Dăncilă hat am Sonntagabend ihre herbe Wahlniederlage als einen „Erfolg“ zu verkaufen versucht: In einer ersten Reaktion verwies die 55-Jährige auf die „mehr als 3 Millionen Stimmen“, die sie auf sich vereint habe und die de facto unter Beweis stellen würden, dass die PSD in etwa auf die gleiche Stimmenzahl wie bei der Parlamentswahl 2016 komme und folglich ihre bei der EU-Wahl verzeichneten Verluste wieder wettgemacht habe.
Dăncilă stellte zudem klar, trotz ihres desaströsen Wahlergebnisses als Parteichefin nicht zurücktreten zu wollen: Wenn die PSD sie loshaben wolle, so müsse ein Parteitag einberufen werden, auf dem sodann über ihre Abwahl abgestimmt werde, so die Ex-Regierungschefin. Dăncilă berief für Dienstagnachmittag den Parteivorstand ein, um ihr Wahlergebnis zu analysieren. Dabei scheint die Parteichefin ihre herbe Wahlniederlage den Lokalverbänden und vor allem den „Lokalbaronen“ anlasten zu wollen: Die Kollegen hätten sich nicht ausreichend für ihre Kandidatin ins Zeug gelegt, sagte Dăncilă am späten Sonntagabend der Presse.
Den Vorwurf scheinen die PSD-Verbands- und/oder Kreisratschefs jedoch nicht auf sich sitzen lassen zu wollen: Die Parteispitze habe die Verantwortung für das katastrophale Wahlergebnis zu übernehmen, die PSD benötige dringend einen „Neuanfang“, schrieb der Präsident des Unterhauses, Marcel Ciolacu, bei Facebook. Der einflussreiche Chef der PSD Giurgiu, Niculae Bădălău, stellte seinerseits klar, dass „die Parteiführung und das Wahlkampfteam der Spitzenkandidatin“ schuld am Wahldebakel seien und die Partei nun schnellstens einige „radikale Entscheidungen treffen“ müsse.