Bukarest (ADZ) - Der zwielichtige Unternehmer Sorin Ovidiu Vîntu sitzt erneut hinter Gitter: Das Berufungsgericht Bukarest verurteilte den 60-Jährigen am Freitagnachmittag in der sogenannten Petromservice-Affäre zu sechs Jahren und zwei Monaten Freiheitsentzug und den als seinen Hauptkomplizen geltenden ebenso einfluss- wie steinreichen früheren Petrom-Gewerkschaftsboss, Liviu Luca, zu sechs Jahren Haft. Zu mehrjährigen Haftstrafen wurden auch der Unternehmer Ovidiu Ţurcan sowie die früheren Petromservice-Direktoren Gheorghe Ţupeală und Zizi Anagnastopol verurteilt. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die Angeklagten die bei der Privatisierung des Mineralölkonzerns Petrom ausgegliederte Servicetochter Petromservice jahrelang ausgenommen hatten und befand sie der systematischen Veruntreuung sowie der Geldwäsche für schuldig.
Entsprechend wurden die Verurteilten auch zu einer Schadenersatzzahlung von rund 36,5 Millionen Euro an Petromservice verdonnert. Die Urteile sind rechtskräftig, die Verurteilten traten ihre Haftstrafe noch am gleichen Tag an. Für Vîntu ist es bereits der dritte Knastaufenthalt, nachdem er im Sommer 2012 wegen Erpressung zu einer einjährigen Haftstrafe und Anfang 2014 sodann zu zwei Jahren Freiheitsentzug wegen Begünstigung des jahrelang flüchtigen Wirtschaftskriminellen Nicolae Popa verurteilt worden war.