USA bestrafen Russlands Konzerne: Was passiert mit Lukoil in Rumänien?

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Bukarest (ADZ) – Die jüngsten US-Sanktionen gegen russische Energieunternehmen und deren Tochterfirmen haben unmittelbare Folgen für Rumänien und Bulgarien. Insbesondere Lukoil steht nun unter Zugzwang: Laut Staatssekretär Cristian Bușoi aus dem Energieministerium müsste das Unternehmen jetzt die Petrotel-Raffinerie in Ploiești bis spätestens nächsten Monat abstoßen, sagte er dem Magazin Politico. Besorgt ist der Verantwortliche nicht: „Wir wären froh, Lukoil loszuwerden“, sagte er. Das Wirtschaftsministerium setzt auf eine abwartende Haltung. Die Russen betreiben in Rumänien zudem ein Tankstellennetz, das allerdings zuletzt Verluste meldete. 

„Jede Sanktion erzeugt zwangsläufig einen negativen Effekt – das ist schließlich ihr Zweck“, betont Ressortchef Radu Miruță. Die eigentlichen Verhandlungen mit den Vereinigten Staaten führt jetzt – auch im Namen Rumäniens – die Europäische Kommission, die Argumente und Probleme der einzelnen Mitgliedsstaaten bündelt. Preiserhöhungen an den Zapfsäulen erwartet Miruță erst bei deutlichen Steigerungen der Handelstarife. Gegenwärtig würden Ausnahmevereinbarungen ausgearbeitet; das endgültige Sanktionspaket sei noch offen. In Bulgarien sind die Folgen hingegen gravierender: Lukoil betreibt die Raffinerie Neftochim in Burgas, die rund 60 Prozent des nationalen Benzinbedarfs abdeckt. Wenn die US-Sanktionen in Kraft treten, droht nun sogar die Stilllegung der Anlage. Lukoil ist zudem der bedeutendste Importeur von Rohöl und betreibt über 200 Tankstellen in Bulgarien.