Bukarest (ADZ) - Die neue Chefin der oppositionellen Reformpartei USR, Elena Lasconi, hat in einer Talkshow eröffnet, noch diese Woche auf Tuchfühlung mit der PNL-Leitung gehen zu wollen. Sie werde kommende Tage mit Liberalenchef Nicolae Ciucă zu einem ersten Gespräch zusammentreffen, dabei gehe es ihr jedoch eher darum „zuzuhören“ als mit eigenen Vorstellungen oder Plänen über eine mögliche Zusammenarbeit nach der Allgemeinwahl vom 1. Dezember aufzuwarten, sagte Lasconi dem Nachrichtensender Digi 24. Aus ihrer Sicht sei in der PNL nämlich als Erstes eine „Hygienisierung“ angebracht, da die Partei zurzeit „nicht von der PSD getrennt“ werden könne. Sie sei sich jedoch bewusst, dass es in den liberalen Reihen auch Stimmen gebe, die den von der PNL eingeschlagenen Weg keineswegs für richtig erachten – weder für die Partei noch für das Land, fügte die 52-Jährige hinzu.
Auf ihre Umfragewerte und vor allem Chancen angesprochen, es in die Stichwahl des Präsidentenrennens zu schaffen, sagte Lasconi, Umfragen noch nie großen Wert beigemessen zu haben, vielmehr vertraue sie „der Intelligenz der Wähler“. Auf die Frage, welchen der Staatspräsidenten der Nachwendezeit sie am meisten schätze, entgegnete Lasconi: „Traian Băsescu, bei Weitem“. Amtsinhaber Klaus Johannis warf die USR-Chefin indes vor, abgehoben zu sein und sich von Wählerinnen und Wählern völlig entfremdet zu haben, wobei zahllose Urlaube und Mangel an Kommunikation viel dazu beigetragen hätten. 2019 sei Präsident Johannis noch „stolz darauf gewesen, die PSD als Regierungspartei verhindert“ zu haben, in seiner zweiten Amtzeit habe er sie allerdings höchstpersönlich an den Regierungstisch gebeten, so die für eine weitere Amtszeit bestätigte Bürgermeisterin von Câmpulung.