Bukarest (ADZ) – Der neue Interimschef der oppositionellen USR, Ex-Transportminister Cătălin Drulă, hat am Dienstag in einer ersten Stellungnahme nach dem Rücktritt von Parteichef Dacian Cioloș die Einheit der Reformpartei zu seiner obersten Priorität erklärt und zugleich der Großen Koalition eine „harte Opposition“ in Aussicht gestellt.
Drulă dankte sowohl dem am Vortag zurückgetreten Parteichef Dacian Cioloș als auch dessen Amtsvorgänger Dan Barna für deren Bemühungen um die Fusion zwischen USR und PLUS, man werde geeint weitermachen, um ein „korruptes und unfähiges System“ zu bekämpfen, das „Klientelismus und nicht den Wohlstand des Landes“ priorisiere, und um den Wählern eine politische Alternative zu bieten, sagte Drulă auf einer Pressekonferenz.
Von den Medien zum Thema der geplatzten bürgerlichen Koalition befragt, stellte der USR-Interimschef klar, dass seine Partei „gegangen“ worden sei – das Ende der bürgerlichen Koalition sei von Staatspräsident Klaus Johannis eingeläutet worden, der die „Reformagenda verraten“ habe. Drul² hob des Weiteren hervor, dass die USR zurzeit die „einzige demokratische Oppositionspartei“ ist; sobald die epidemiologische Lage es ermögliche, werde man wieder vermehrt auf Bürgernähe setzen und die „Opposition erneut auch auf die Straße verlegen“.
Auf die Frage, ob er für das Amt des Parteivorsitzenden anzutreten gedenke, entgegnete der Interimschef, diesbezüglich noch nichts beschlossen zu haben – einen Entschluss werde er aller Wahrscheinlichkeit nach erst fassen, wenn der außerordentliche Parteikonvent angesetzt wird.
Seinerseits sprach sich Ex-Parteichef Dacian Cioloș am Dienstag für einen möglichst umgehend bzw. entweder noch im Sommer oder spätestens im Herbst steigenden Parteitag aus.