Bukarest (ADZ) - Die 770 Delegierten der Großrumänien-Partei (PRM) haben am Wochenende ihren langjährigen Parteichef Corneliu Vadim Tudor abgewählt und ihn auch aus der Partei ausgeschlossen. Zum neuen Vorsitzenden wurde sein Widersacher Gheorghe Funar gekürt. Vadim selbst blieb dem Parteitag fern – aus Feigheit, wie sein Nachfolger behauptet.
Zudem begrenzten die Delegierten die Amtszeiten des Parteichefs auf zwei, um „eine Diktatur wie die Vadims“ künftig zu vermeiden, teilte die PRM mit. Tatsächlich war Vadim seit der Gründung der Partei vor mehr als 20 Jahren ihr einziger Vorsitzender gewesen – und tut sich nun mit dem Amtsverlust schwer. So kündigte er erst einmal Klagen gegen die neue Parteispitze an – seine Abwahl sei nicht statutengemäß gewesen, da er Funar längst aus der Partei ausgeschlossen habe.
Letzteren beschuldigte er, die Zwergpartei für zwei Mio. Euro an „Ex-Securisten verkaufen“ zu wollen – er wisse genau, dass Gespräche mit Dan Voiculescu in Gang seien. Funar, der in den 90er Jahren als Bürgermeister von Klausenburg mit seinen in den Farben der rumänischen Nationalflagge gestrichenen Stadtbänken für Aufsehen gesorgt hatte, verlautete, für Wortgefechte keine Zeit zu haben: Zum einen müsse er sich der Modernisierung der PRM widmen, die 2014 einen eigenen Kandidaten bei der Präsidentenwahl aufstellen werde, zum anderen das Land vom „Diktat Brüssels“ befreien.