Bukarest (ADZ) - In der liberaldemokratischen Opposition scheinen sich die verfeindeten Flügel am Mittwoch auf einen Waffenstillstand geeinigt zu haben. Elena Udrea gab bekannt, dass für sie das Kapitel „Wahlbetrug“ angesichts der nach wie vor ausstehenden Antworten auf ihre drei Beschwerden abgeschlossen sei.
Es sei klar, dass immerhin „etwa die Hälfte der Partei“ hinter ihr stehe, doch benötige die PDL derzeit „alle Mannen“ und könne sich einen Bruch keineswegs leisten, so Udrea. Gegenüber Blaga wolle sie auf „Dialog und Zusammenarbeit“ setzen, allerdings auch frei ihren Standpunkt äußern, sofern sie anderer Meinung als der Parteichef ist. Die 39-Jährige hob erneut hervor, kein Parteiamt annehmen zu wollen. Die Wahl der neuen Leitungsgremien soll am 6. April stattfinden.
Davor hatte sich Udrea an einer Sitzung der Parteileitung beteiligt und eine Aussprache mit Blaga gehabt. Der seit seiner umstrittenen Bestätigung angeschlagene Parteichef erklärte sich über Udreas „Einsicht“ erfreut – es gelte, „gemeinsam“ gegen die übermächtige USL anzukämpfen. Auch Ex-Premier Emil Boc, der zwischen den Streithähnen vermittelt hatte, erklärte sich froh über das einstweilen begrabene Kriegsbeil.
Friede, Freude, Eierkuchen dürfte in der PDL damit allerdings kaum einkehren – dafür ist die Feindschaft zwischen Blaga und Udrea viel zu tief.