Verdächtige Todesfälle in Klinik: Zwei Ärztinnen festgenommen

Gesundheitsressort stellte bei Kontrolle keine Schuld der Ärzte fest

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Bukarest (ADZ) – In das Strafverfahren zu den als verdächtig eingestuften Todesfällen auf der Intensivstation des Bukarester St.-Pantaleon-Krankenhauses Mitte April kommt Bewegung: Die Staatsanwaltschaft durchsuchte am Mittwoch mehrere Objekte und nahm zwei Anästhesie-Ärztinnen wegen Mordes und versuchten Mordes fest. Sie sollen einen Plan ausgeheckt und umgesetzt haben, um Patienten zu töten, die eine Intensivbehandlung benötigten, bei denen sie jedoch meinten, dass die „Erhaltung am Leben nicht mehr opportun war“. Auf der Basis welcher Kriterien die Auswahl der Patienten erfolgte, teilte die Staatsanwaltschaft nicht mit. Am 26. März sei bei einem 54-jährigen männlichen Patienten die lebenserhaltende Noradrenalin-Dosis vorsätzlich herabgesetzt worden, um den Tod herbeizuführen. Eine Krankenschwester habe den Mann retten können, indem sie ihm eine neue Dosis verabreichte. Am 4. April gelang ein erneuter Mordversuch gegen den gleichen Patienten.      

Eine Krankenschwester hatte Mitte  April behauptete, auf der Intensivstation seien „ungefähr 20 Patienten aufgrund einer gewollten Herabsetzung der Noradrenalin-Dosis ums Leben gekommen.“ Krankenhausmanager Bogdan Socea wies zum damaligen Zeitpunkt die Anschuldigung von sich. Gesundheitsminister Alexandru Rafila äußerte Zweifel an der Echtheit der Vorwürfe, verfügte jedoch eine Kontrolle der Revisionsabteilung seines Hauses. Wenige Zeit später traten der Gesundheitsminister, der Krankenhausmanager und die Präsidentin der Ärztekammer gemeinsam vor die Presse und erklärten, dass 17 „absolut bedauerliche“ Todesfälle „unvermeidbar gewesen waren“. Es sei keine ärztliche Schuld nachzuweisen. 
Nun forderte Gesundheitsminister Rafila den Rücktritt der Krankenhausmanagers und des medizinischen Leiters.