Verfahren um Billig-Gas für Interagro eingestellt

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Bukarest (ADZ) - Von zügiger Rechtspflege kann hier kaum die Rede sein: Das Verfahren gegen mehrere Angeklagte, von denen der seinerzeit liberaldemokratische Wirtschaftsminister Adriean Videanu und der Gesellschafter des Chemiekonzerns Interagro, Ioan Niculae, die prominentesten waren, ist nach 12 Jahren erst jetzt zu Ende gegangen. Der Oberste Gerichtshof sprach die Gruppe vom Vorwurf der Bildung einer kriminellen Vereinigung zum Zweck der Veruntreuung frei. Videanu, Niculae und ihre Komplizen hatten laut Anklageschrift die staatliche Firma Romgaz angewiesen, das Chemieunternehmen mit Erdgas zu Lieferpreisen zu versorgen, die weit unter dem damaligen Marktniveau lagen. Die Staatsanwaltschaft hatte den Schaden auf 60 Millionen Euro angesetzt. Einer der Richter wollte bei einigen der Angeklagten zumindest eine zivilrechtliche Verantwortung und Wiedergutmachungspflicht geltend machen, konnte sich aber im fünfköpfigen Spruchkörper letztendlich nicht durchsetzen.