Bukarest (Mediafax/ADZ) - Das internationale Fachkomitee, das die Einhaltung des Kyoto-Protokolls kontrolliert, hat am Wochenende in Bonn beschlossen, dass Rumänien der weitere Handel mit Grünen Zertifikaten untersagt wird. Rumänien hatte einen Überschuss von 300 Millionen Grünen Zertifikaten, die 2009 auf einen Wert von drei Milliarden Euro geschätzt worden waren. 2011 ist der Stückpreis von 10 Euro 2009-2010 allerdings um fast die Hälfte auf 5-6 Euro gesunken.
Das Umweltministerium hatte gehofft, Zertifikate an Länder zu verkaufen, die ihre Verpflichtungen im Rahmen des Kyoto-Protokolls bisher noch nicht erfüllt haben, wie Japan, Spanien, Portugal oder Kanada.
Grund für den Ausschluss Rumäniens aus dem Zertifikate-Handel seien mangelnde Reporte über die nationalen Kohlenstoffemissionen, es wird daran gezweifelt, ob die Regierung die Menge der im Land freigesetzten Treibhausgase einschätzen könne.
Premier Emil Boc hatte schon im Vorfeld angekündigt, dass im Falle einer Entscheidung des Komitees gegen Rumänien „Köpfe rollen werden“. Folgerichtig hatte der Direktor der Nationalen Agentur für Umweltschutz (ANPM), Iosif Nagy, für Montag seinen Rücktritt angekündigt. Umweltminister László Borbély verweist darauf, dass seit 2007 dem Komitee Berichte vorgelegt werden müssen. Seine Vorgänger hätten nichts getan, um diese Reporte zu professionalisieren. Er habe veranlasst, dass zwei komplexe Studien bis Jahresende abgeschlossen werden.