Bukarest (Mediafax/ADZ) - Der Vorsitzende der Finanzaufsicht (ASF), Dan Radu Ruşanu, ist von der Antikorruptionsbehörde (DNA) Dienstag für 24 Stunden in Untersuchungshaft genommen worden. Dem Vorschlag der DNA, diese Haft auf 30 Tage auszudehnen, hat das Bukarester Stadtgericht jedoch nicht stattgegeben. DNA hatte die Möglichkeit, sich ans Berufungsgericht Bukarest zu wenden.
Dem ASF-Vorsitzenden wird die Bildung eines kriminellen Netzwerks, Komplizenschaft beim Amtsmissbrauch und Beeinflussung der Erklärungen der ASF-Angestellten vor den Staatsanwälten vorgeworfen. DNA hat sich durch die Generalstaatsanwaltschaft an die Abgeordnetenkammer gewendet und die Zustimmung dafür gefordert, dass der bisherige Finanzminister Daniel Chiţoiu strafverfolgt werden kann. Ihm wird Amtsmissbrauch und ein Beitrag zur Bildung eines kriminellen Netzwerks angelastet.
In beiden Fällen geht es um die Affäre der Versicherungsgesellschaft „Carpatica“, deren Inhaber Ilie Carabulea bereits verhaftet worden ist. Ruşanu soll durch Finanzminister Chiţoiu eine Dringlichkeitsverordnung der Regierung eingeleitet haben, die verdeckt zugunsten der Firma von Carabulea ausgerichtet war und Umstellungen in der Funktionsweise der ASF enthielt. Der ASF-Vorsitzende allein sollte das Recht haben, unangekündigte Kontrollen in Versicherungsgesellschaften zu veranlassen. Experten sind der Meinung, dass in dieser Angelegenheit auch die Politik mitspielt und vieles ein Wink mit dem Zaunpfahl war.