Hermannstadt (ADZ) - In seinem Bericht vor der Vertreterversammlung erwähnte der DFDR-Vorsitzende Klaus Johannis, dass in den Orts- und Regionalforen seit Jahresanfang 100 Veranstaltungen stattgefunden haben und 29 Bücher herausgegeben wurden. Er beglückwünschte all jene, die Kulturveranstaltungen organisiert, betreut, geleitet und schließlich abgerechnet haben und sprach seine Anerkennung jenen aus, die sich für das Forum ehrenamtlich engagieren.
Johannis erwähnte die Tagung der rumänisch-deutschen Arbeitsgruppe zur Situation des deutschen Unterrichts in Rumänien und jene der gemischten deutsch-rumänischen Regierungskommission, die am 25. September in Hermannstadt bzw. am 6. und 7. Oktober in Berlin getagt haben.
Sowohl in der Vertreterversammlung als auch in der Vorstandssitzung wies der DFDR-Vorsitzende darauf hin, dass das Deutsche Forum als politische Formation und dementsprechend seine eingetragenen Ortsverbände laut Gesetz keine Spenden aus dem Ausland in die eigenen Konten erhalten dürfen und jedwelche Geldeingänge, die nicht von Seiten der rumänischen Regierung erfolgen, im Amtsblatt (Monitorul oficial) veröffentlicht werden müssen.
In seiner politischen Rundschau informierte der DFDR-Abgeordnete Ovidiu Ganţ über die derzeitigen Verhandlungen innerhalb der Regierungskoalition betreffend Zusammenlegen der Kommunal- und Parlamentswahlen, Reduzierung der Parlamentarieranzahl, Verfassungsreform und neue administrative Einteilung. Mitgeteilt hat Ganţ erneut, dass das Gesetz zur Entschädigung der politisch Verfolgten außer Kraft gesetzt worden ist. Die Regierungskoalition hat versprochen, für die Russlanddeportierten eine Sonderverfügung einzubauen, sollte ein neues Gesetz erarbeitet werden, was aber wenig wahrscheinlich ist angesichts der Finanzlage im rumänischen Haushalt.
In ihrem Kurzbericht erwähnte die Vorsitzende der DFDR-Schulkommission Carmen Reich-Sander erneut den Mangel an kompetenten Fachlehrern, die in deutscher Sprache unterrichten. Die DFDR-Geschäftsführerin Anita Pavel berichtete von der Sitzung der Finanzkommission des Rates der nationalen Minderheiten, die auf Einladung des DFDR in Hermannstadt stattgefunden hat.
In all die praxisbezogenen Berichte streute der Ehrenvorsitzende Dr. Paul Philippi in seinem Wort „grundsätzliche Erwägungen“ ein. Von der Volkszählung ausgehend sprach er über das Subsidiaritätsprinzip.
Zweifel an der Korrektheit der Volkszählung äußerten Teilnehmer an der Diskussion, die den Berichten gefolgt ist. Gesprochen wurde darin fernerhin über die Lage des deutschsprachigen Unterrichts. Beschlossen hat die Vertreterversammlung den DFDR-Vorsitzenden Johannis zu beauftragen, über die Verteilung der Haushalts-Restgelder zu bestimmen, sollte bis zum Jahresende keine Vorstandssitzung mehr stattfinden.
Beauftragt wurde Geschäftsführerin Anita Pavel die nötigen Schritte zu unternehmen, um das DFDR in das „Gemeinderegister“ (Registru intracomunitar) einzutragen.
In die juristische Kommission des Rates der nationalen Minderheiten wurde Carmen Cobliş als DFDR-Veretreterin gewählt. Angesprochen worden ist erneut die Novellierung der DFDR-Rahmensatzung und zwar dahingehend, dass auch andere Personen, als die rumänischen Staatsbürger deutscher Zugehörigkeit Forums-Mitglieder werden können. Da der hierfür gebildete Ausschuss jedoch noch keine Vorschläge eingereicht hat, konnte kein Beschluss gefasst werden.