Bukarest (ADZ) – Innerhalb der Koalition laufen die Debatten zur geplanten Verwaltungsreform auf Hochtouren, zumal viele Lokalpolitiker die Schwächung ihres Einflusses fürchten. Der mit der Verwaltungsreform beauftragte Vizepremier Liviu Dragnea bemühte sich am Montag daher, die gesträubten Gefieder etwas zu glätten: Ein formelles Projekt stehe noch nicht fest, derzeit gebe es lediglich einen Arbeitsentwurf, der für die acht geplanten Regionen gleich mehrere Hauptstädte vorsehe, sagte Dragnea auf einer Pressekonferenz.
Man sei darauf bedacht, „dass jeder Landeskreis und Bürger möglichst viel von der Verwaltungsreform hat“, daher solle „der Verwaltungsaufwand“ nicht in „einer einzigen Stadt gebündelt“, sondern auf mehrere Städte verteilt werden. So etwa könne eine Stadt die regionale Finanzdirektion und eine andere die Umweltbehörde beherbergen, so Dragnea. Unter den Lokalpolitikern sorgten die Erklärungen für gemischte Gefühle.
Positiv kamen sie in der künftigen Region Südost an: Es sei gut, je mehr Städte einer Region mit „Aufgaben“ zu betrauen, äußerte der Bürgermeister von Brăila, Aurel Simionescu. Der Vorsitzende des Kreisrates Neamţ, Culiţă Tărâţă, zeigte sich weniger begeistert: Eine Verwaltungsreform habe nicht „sowohl Ionescu als auch Popescu“ zufriedenzustellen, sondern „gründlich durchgezogen“ zu werden und dabei sei eine „Regionalhauptstadt mit guter Infrastruktur und Logistik“ eben unerlässlich.