Bukarest (ADZ) - Der Kongress des Ungarverbands (UDMR), der an diesem Wochenende (26. bis 27. Februar) in Großwardein/Oradea stattfindet und zu dem alle wichtigen Parteien und auch Präsident Traian Bãsescu eingeladen wurden, wird von der rumänischen Öffentlichkeit mit Spannung erwartet.
Die PDL hofft, dass der UDMR weiter in der Regierungskoaltion bleibt, Bãsescu will erst nach diesem Kongress entscheiden, ob Emil Boc weiterhin Premier ist. Äußerungen gibt es auch innerhalb der ungarischen Gemeinschaft. Zuletzt hat der Europaparlamentarier László Tökés auf einer Pressekonferenz in Großwardein seine Meinung dazu gesagt. Natürlich kritisch, denn nach Ansicht des langjährigen reformierten Bischofs sei der UDMR als eine echt demokratische Partei nach der Revolution von 1989 gegründet worden, er habe sich jedoch im Verlauf der Jahre zu einer postkommunistischen Partei entwickelt, wie jede andere.
László Tökés sieht nach wie vor in der Gründung seiner Ungarischen Volkspartei in Siebenbürgen (PPMA) als der dritten ungarischen Partei in Rumänien eine Alternative zum UDMR. Er sieht allerdings ein, dass diese Zersplitterung der Wählerschaft dazu führen könnte, dass die ungarische Bevölkerung bei den Wahlen von 2012 ohne Vertretung im Parlament bleibt. Deshalb erklärt sich László Tökés bereit, Verhandlungen mit dem UDMR zu führen. Er sei zu diesem Kongress allerdings nicht eingeladen worden.