Viktor Orban gegen Russland-Politik der EU: „Nicht unser Krieg“

Ungarns Regierungschef setzt in Bad Tuschnad auch rassistische Akzente

Viktor Orban, der Staatsprțsident Ungarns Foto: Wikimedia

Bukarest (ADZ) – Der ungarische Premierminister Viktor Orban hat bei der Sommeruniversität in Bad Tuschnad in Siebenbürgen die Strategie des Westens im Umgang mit dem Krieg in der Ukraine scharf kritisiert. Die Sanktionen gegen Russland funktionierten nicht, die Lieferung moderner Waffen an die Ukraine werde den Krieg verlängern. Daher müsse eine neue Strategie den Schwerpunkt nicht auf den Sieg im Krieg, sondern auf Verhandlungen um angemessene Friedensvorschläge legen. Der Konflikt werde nur nach russisch-amerikanischen Friedensverhandlungen zu Ende gehen, mutmaßte Orban.  

Der ungarische Regierungschef schlug in Bad Tuschnad auch erzkonservative Töne an: Der „westliche Wahnsinn“ der Gender-Ideo-logie werde in diesem Teil der Welt nicht greifen, die „Armee von Soros“ sollte akzeptieren, dass „hier der Vater ein Mann ist und die Mutter eine Frau“ – „unsere Kinder sollen in Ruhe gelassen werden“, forderte Orban. 

Aus seiner Sicht bestimme neben der Genderideologie auch die Migration die Zukunft. Der Westen sei diesbezüglich gespalten. Wo Europäer und Nichteuropäer zusammenleben, seien Staaten keine Nationen mehr, sondern Völkerkonglomerate. Hingegen seien die Ungarn keine „gemischte Rasse“ und möchten auch keine werden, sagte Orban. 

Der frühere reformierte Bischof László Tökés forderte den ungarischen Premierminister auf, die Autonomiebestreben des Szekler-Landes in Siebenbürgen auf wirksamere Weise wie bis jetzt zu unterstützen. Integration ohne Gemeinschaftsrechte und ohne Autonomie sei ein fruchtbarer Boden für Assimilierung, sagte Tökés.

Rumänische Nationalisten versuchten ihrerseits, Orbans Rede zu stören, wurden aber von der Polizei abgeführt, berichtet dpa. Sie riefen: „Siebenbürgen bleibt für ewig rumänische Erde!“