Bukarest (ADZ) - Angesichts der vom Parlament beschlossenen verkappten Amnestie für Insassen, die ihre Haftstrafen unter prekären Vollzugsbedingungen absitzen, fordern nun auch die Justizvollzugsbeamten von Ressortminister Tudorel Toader „Kompensationen“ für ihre gleichermaßen prekären Arbeitsbedingungen. In einem am Dienstag veröffentlichten Schreiben an den Justizminister stellen die Vollzugsbeamten klar, in Zeiten der „kompensatorischen Barmherzigkeit“ nun ihrerseits auf der Bezahlung der geleisteten und nie abgegoltenen Überstunden zu bestehen.
Und auch die Gewerkschaft der Bewährungshelfer meldete sich mit harscher Kritik am Justizminister zu Wort, den sie der Lüge bezichtigte. Dessen Behauptung, dass die Tausenden bis Jahresende vorzeitig entlassenen Häftlinge allesamt von Bewährungshelfern begleitet würden, sei eine „krasse Unwahrheit und Desinformation“ – Bewährungshelfer seien laut geltendem Recht nur für „Personen zuständig, die aufgrund des neuen, 2014 in Kraft getretenen Strafgesetzbuchs verurteilt wurden und zum Zeitpunkt ihrer Entlassung auf Bewährung noch eine Reststrafe von mindestens zwei Jahren abzusitzen“ hätten, so die Gewerkschaft.