Bukarest (ADZ) - Die Landwirtschaft hat in den letzten zehn Jahren wenig zum Wirtschaftswachstum in Rumänien beigetragen, gemessen an dem relativ hohen Anteil an der Bildung des Bruttoinlandsprodukts (BIP).
In diesem Jahr werde der Agrarsektor nur 0,3 Prozent zu dem auf 2 Prozent geschätzten Wirtschaftswachstum beitragen, sagte der Chefökonom der zur österreichischen Erste Group gehörenden Banca Comercialã Românã (BCR), Lucian Anghel.
Mit etwa 7 Prozent habe die Landwirtschaft in Rumänien im Vergleich zu anderen Mittel- und Osteuropäischen Staaten einen relativ hohen Anteil an der Wirtschaftsleistung des Landes (zum Beispiel Polen und Ungarn 4 Prozent), das ungenutzte Potenzial aber sei sehr groß. Gemessen an der Ackerfläche situiert sich Rumänien auf Rang 5 in der Europäischen Union, und mit einer Produktion von mehr als 9 Millionen Tonnen Mais gehörte Rumänien im vergangenen Jahr zu den weltweit zehn größten Maisproduzenten.
Schlecht ist es aber um die Produktivität in der rumänischen Landwirtschaft bestellt, hieß es weiter in dem BCR-Bericht. Würde Rumänien die durchschnittliche Produktivität in der Europäischen Union erreichen, würde dies eine Verdoppelung der Produktion und eine Verdreifachung der Exporte bedeuten.
Bei Sonnenblumen zum Beispiel belegt Rumänien nach der angebauten Fläche Platz eins in der EU, nach dem Produktionsvolumen aber nur Rang fünf.