Brüssel/Bukarest (ADZ) - Die gewählte Präsidentin der EU-Kommission, Ursula von der Leyen, hat am Montag die Liste ihres 27-köpfigen Teams für die künftige Kommissionsführung veröffentlicht; seitens Rumänien ist auf Vorschlag der Regierung Dăncilă Rovana Plumb (PSD) als Kommissarsanwärterin vorgesehen. Wer welches Ressort übernehmen soll, wollte von der Leyen tags darauf bekannt geben.
Die neue EU-Kommission, die am 1. November ihre Arbeit aufnehmen soll, besteht aus 13 Frauen und 14 Männern, die nun als Nächstes vom EU-Parlament bestätigt werden müssen. Alle Anwärter haben sich Anhörungen zu stellen, die in der Vergangenheit schon mehrmals zu Ablehnungen geführt hatten und die nun Ende September starten werden. Anschließend stimmt das EU-Parlament über das Personalpaket ab.
Große Vorbehalte gibt es laut internationaler Presse gegenüber drei Anwärtern: gegen die Rumänin Rovana Plumb wegen der von der Antikorruptionsbehörde DNA gegen sie erhobenen Korruptionsvorwürfe, den ungarischen Kandidaten László Trócsányi, der die inzwischen gestoppte umstrittene Justizreform seines Landes mitgetragen hatte, und den polnischen Kandidaten Janusz Wojciechowski, gegen den die europäische Anti-Betrugs-Behörde Olaf ermittelt.
Plumb bedankte sich am Montagabend bei Regierungschefin Viorica Dăncilă für deren „Unterstützung“ und bei von der Leyen für das in sie gesetzte „Vertrauen“. Dăncilă forderte alle rumänischen EU-Abgeordneten auf, „patriotisch“ zu handeln und die Kandidatin ihres Landes mitzutragen. Die USR und PLUS kündigten indes an, geschlossen gegen Plumb stimmen zu wollen, während die PNL Dăncilă aufforderte, Plumb auf den letzten Drücker mit einem „glaubwürdigeren“ Kandidaten zu ersetzen – die 59-Jährige werde bei den Anhörungen garantiert durchfallen.