Bukarest (ADZ) – Regierungschef Nicolae Ciucă hat eingeräumt, dass die Erdgasspeicher in Rumänien im Moment zu lediglich 40-41% gefüllt seien. In Vadu bei Kontanza sicherte Ciucă allerdings zu, dass die Speicher am 1. November zu 80% voll sein werden, wie es auch der gerade verabschiedete neue EU-Rechtsrahmen vorgibt. Rumänien habe sich der Europäischen Union gegenüber verpflichtet, bis zum 1. August die Gasspeicher auf 46 % zu füllen; bis zum 1. September soll der Füllstand bei 57% liegen und bis zum 1. Oktober dann 66 % erreichen, verdeutlichte der Premierminister.
Auch Energieminister Virgil Popescu beschwichtigte: Im Vergleich zum letzten Jahr seien aktuell 200 Millionen Kubikmeter mehr eingelagert. Auch 2021 seien die Speicher zu 80% voll gewesen und 700 Millionen Kubikmeter Erdgas blieben noch auf Lager, stellte Popescu klar. Die beiden Politiker hatten Anfang der Woche in Vadu einen Ortstermin zum Start der Erdgasförderung durch die Schwarzmeer-Bohranlagen der Firma Black Sea Oil & Gas (BSOG) wahrgenommen. BSOG liefert täglich drei Millionen Kubikmeter Gas – und laut Energieminister Virgil Popescu seien diese Mengen bei der Planung überdies gar nicht berücksichtigt worden.
Zur Versorgungssicherheit führte Premierminister Ciucă weiter aus, dass es zwar Gespräche über einen Vertrag mit Aserbaidschan und über Flüssiggas mit den USA gebe, doch müsse auch die Akzeptanz der Transitländer wie der Türkei, Bulgariens und Griechenlands sichergestellt werden. Die Verbindungsleitung zwischen Griechenland und Bulgarien sei nun ebenfalls fertiggebaut und erleichtere den Import. In einem Interview mit der aserbaidschanischen Zeitung Trend hatte Energieminister Popescu den Gasverbrauch Rumäniens mit 11 Milliarden Kubikmetern im Jahr und die bisherige heimische Produktion bei acht Milliarden Kubikmeter beziffert.