Bukarest (Mediafax/ADZ) - Der wilde Streik bei der Post, der Montag und Dienstag ausgebrochen war, scheint eigens auf die Tage verlegt worden zu sein, an denen die Renten ausgetragen werden (14. bis 27. des Monats), um dadurch mehr Wirkung zu erzielen. An diesem Punkt hat Premier Victor Ponta angesetzt: Man wolle zwar versuchen, die Probleme bei der Rumänischen Post zu lösen, aber es ginge nicht an, dass sich die Briefträger gerade an den Rentnern rächen.
30 Prozent der Einnahmen der Post kommen aus der Provision für die Austragung der Renten. Der Premier drohte, dass man sämtliche Renten auf Bankkonten überweisen könnte. (Durch die Post erhalten die meisten Rentner ihre Pension, Bankkonten haben 20 Prozent).
Bei den Verhandlungen zwischen Postgewerkschaft und Kommunikationsminister Dan Nica wurde eine vorläufige Lösung gefunden: Die Gehälter der Postangestellten werden nicht um 15 bis 20 Prozent gekürzt, wie der Verwaltungsrat das vorhatte, sondern man geht auf den Vorschlag der Gewerkschaften ein: kollektive Entlassungen. Von den 32.000 Postangestellten wären 2000 bis 3000 davon betroffen. Das bedeutet zwischen fünf und 30 Ausgleichsgehälter, die die Freigestellten je nach Dienstalter erhalten. Mit dem Arbeitsministerium muss allerdings geklärt werden, ob dieses Geld vorhanden ist.