Bukarest (ADZ) – Die am Donnerstag gestiegene Tuchfühlung zwischen PNL und PSD scheint recht vielversprechend verlaufen zu sein, obwohl beide Parteien den Regierungsauftrag für sich beanspruchen. Man sei bemüht gewesen, „Gemeinsamkeiten“ zu finden und seiner Meinung nach auf dem „richtigen Weg“ – nämlich jenem „hin zu einer Mehrheit“, sagte PSD-Chef Marcel Ciolacu anschließend. Ciolacu kündigte des Weiteren an, dass seine Partei über das Wochenende ein Regierungsprogramm erarbeiten wird, welches sodann mit jenem der Liberalen „harmonisiert“ werden soll.
Auch Liberalenchef Florin Cîțu sprach von einem „guten Treffen“ – man habe „vieles entdeckt, das uns eint“. Cîțu überraschte zudem mit der Ankündigung, dass als Arbeitsvariante auch die Möglichkeit eines Premierministers nach dem Rotationsprinzip in Betracht gezogen worden ist – der Vorschlag sei aus seiner Sicht „äußerst interessant“, fügte der abgewählte Premier hinzu, der die Hoffnung auf einen weiteren Regierungsauftrag offenkundig noch nicht aufgegeben hat. Wie die Presse unter Berufung auf mit dem Gespräch vertraute Quellen berichtete, sollen Liberale und Sozialdemokraten de facto die Wiederbelebung der verblichenen „USL/Sozialliberalen Union“ erörtert und dabei sogar ein langjähriges Bündnis ins Auge gefasst haben – nämlich über einen Zeitraum von sieben Jahren, ergo weit über das Superwahljahr 2024 hinaus. Dabei könnte eine Partei den Premierminister bis 2024 und die andere in den Jahren danach stellen.
Unbestätigten Medienberichten zufolge soll Staatschef Klaus Johannis der PNL-Spitze in einem letzte Tage gestiegenen vertraulichen Gespräch vor allem eine „stabile Mehrheit“ ans Herz gelegt haben – letztere kann indes nur der Schulterschluss mit der PSD bieten.