Wäre Rumänien fähig, einen russischen Angriff abzuwehren?

US-General a. D. verweist auf massive Verkehrsinfrastrukturprobleme

Bukarest (ADZ) - Der frühere Oberkommandeur der US-Truppen in Europa, Generalleutnant a. D. Ben Hodges, hat in einem Exklusiv-Gespräch mit dem Nachrichtensender Digi 24 verdeutlicht, dass die rumänische Armee und ihre NATO-Partner im hypothetischen Fall eines russischen Angriffs wegen der „erbärmlichen Verkehrsinfrastruktur“ unseres Landes massive Probleme bei der Verteidigung des rumänischen Staatsgebiets haben würden. Weder Straßen- noch Bahninfrastruktur in Rumänien würden schnelle Truppenbewegungen samt Transport von schwerem militärischem Gerät ermöglichen, stellte Hodges klar, der den rumänischen Behörden empfahl, neben der Verkehrsinfrastruktur vermehrt in Luftabwehr und Langstrecken-Präzisionswaffen zu investieren. Auch Rumäniens Luftabwehr erweise sich angesichts der Tatsache, dass Russland seit Beginn seines Angriffskriegs in der Ukraine Präzisionswaffen gegen zivile Ziele einsetze, als unzureichend - selbst die USA würden nicht über ausreichend Luftabwehrraketen verfügen, um „die eigenen Städte, nicht bloß die Infrastruktur“ schützen zu können, sagte der US-General a. D. Hinzu käme des Weiteren das akute Problem der Munitionsproduktion – Rumänien wäre gut beraten, die Gunst der Stunde zu nutzen und auf die Produktion von Artilleriemunition zu setzen, so Hodges. 

Trotz aller Mankos bescheinigte der ehemalige Oberbefehlshaber der US-Armee in Europa dem rumänischen Heer, „viel stärker als vor 20 Jahren“ zu sein – Rumänien habe nicht nur auf die Modernisierung seiner Kampftechnik, sondern auch der Ausbildung seiner Truppen gesetzt, sagte der General a. D. Angesichts der Eskalation im Schwarzen Meer regte Hodges zudem eine engere Kooperation unseres Landes mit den Anrainerstaaten Türkei, Bulgarien und Ukraine an.